KREISLAUFWIRTSCHAFT
Seit einigen Jahren ist der Begriff Kreislaufwirtschaft Bestandteil der öffentlichen Diskussionen.
Um Primärrohstoffe und Deponieraum zu schonen, sollen alle Ressourcen durch ständige Wieder- und Weiterverwendung so lange wie möglich im Kreislauf erhalten bleiben. Dadurch soll der höchste Nutzen generiert und die Produktion von Abfällen und Emissionen bei geringem Energieaufwand minimiert werden.
Nachhaltigkeit im Sinne von, vermeiden - verwerten - deponieren, muss gelebt werden. Dies gelingt mit Innovationen und der Verpflichtung zum nachhaltigen Handeln bei allen Wirtschaftseilnehmern.
Weit vor dem eigentlichen Kreislaufprozess werden die Weichen für das Gelingen dieses nachhaltigen Wirtschaftsmodells gestellt. Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Gesellschaft! Gesetze, Normen und Richtlinien machen Vorgaben für den Abbau von Primärrohstoffen, die Nutzung von Sekundärbaustoffen und die Deponie.
Design
Ob ein einmaliges Wohnambiente, eine leistungsfähige Autobahn, ein hoher Sendemast, ein funktionales Büro, eine sichere Bahnverbindung oder ein anderes Bauwerk, mineralische Baustoffe sind aufgrund ihrer Eigenschaften vielseitig einsetzbar. Sie sind robust, wetterbeständig, druckfest und verfügen über Eigenschaften, die sie auch als Ausgangsstoffe für hohe Ansprüche an Funktionalität und an ausgefallene Formen perfekt eignen. Dem Design mit mineralischen Baustoffen sind kaum Grenzen gesetzt.
Für den Kreislauf der mineralischen Baustoffe ist es jedoch wichtig, dass bereits bei der Planung von Bauwerken darauf geachtet wird, dass die mineralischen Baustoffe nach dem Rückbau und Recycling wieder sortenrein als Sekundärrohstoffe zur Verfügung stehen.
Produktion
Beton: Aus Materialabbau gewonnenen und aufbereiteten Rohstoffen werden bedarfsorientierte Betone hergestellt. Ob normiert und zertifiziert für hochwertige Anwendungen oder Beton mit geringen Anforderungen, Beton kommt für jeden erdenkbaren Bereich im Hoch-, Tief- und Ingenieurbau oder als gestalterisches Element zum Einsatz.
Asphalt: Für unterschiedlich beanspruchte Verkehrsflächen, z.B. Nationalstrassen oder Langsamverkehr, bzw. für die unterschiedlichen Bedürfnisse braucht es angepasste Asphaltmischungen.
Die Produktion der Baustoffe Beton und Asphalt erfolgt in stationären Anlagen (bei Grossbaustellen direkt auf der Baustelle). Sie werden über kurze Wege zum Einsatzort geführt und verarbeitet.
Dem CO2-Ausstoss bei der Produktion der Bindemittel Zement und Bitumen steht in der Betrachtung des Lebenszykluses die lange Haltbarkeit von Betonkonstruktionen und Asphaltbelägen und die Wiederverwertung als Sekundärbaustoff gegenüber.
Vertrieb
Beton: Transportbeton wird in einer stationären Betonmischanlage im Betonwerk hergestellt und anschliessend mit Fahrmischern in frischem Zustand termingerecht auf die Baustelle transportiert.
Beton muss schnell verarbeitet werden, was kurze Transportwege und Verarbeitungszeiten erfordert.
Der interne Transport auf der Baustelle erfolgt mit dem Betonkübel und Kraneinsatz oder mit Betonpumpen.
Asphalt: Asphalt wird in in einer stationären Asphaltmischanlage hergestellt und anschliessend mit Thermomulden termingerecht auf die Baustelle transportiert.
Der Asphalt wird mit Einbaumaschinen eingebracht und mit Walzen verdichtet.
Nutzung
Beton: Der Nutzung von Beton sind kaum Grenzen gesetzt. Brücken, Wolkenkratzer, Tunnel oder Wohnhäuser – moderne Bauten sind ohne den Baustoff Beton nicht vorstellbar. Die einzigartigen Fähigkeiten wie Widerstandsfähigkeit, Formbarkeit, Tragvermögen, Wärmespeicherung, Langlebigkeit und Beständigkeit machen Beton für Bauwerke unersetzlich.Beton schützt Menschen, Tiere und unsere Lebensräume vor Naturgewalten und Wetterextremen.
Ohne Beton wäre unser Wohlstand undenkbar. Wohnen, Bildung, Gesundheit, Kommunikation, Sicherheit, Mobilität, Wasserversorgung und Abfallentsorgung, wären in der Selbstverständlichkeit unserer Wahrnehmung unmöglich.
Asphalt: Tausende von Kilometer Strassen, Parkplätze, Trottoirs, und Plätze, sorgen für sichere Verkehrswege, flüssigen Verkehr, kurze Bauzeiten und stützen damit unseren Wohlstand.
Rückbau
Bauten aus mineralischen Baustoffen werden nach ihrem bestimmungsgemässen Gebrauch rückgebaut. Beim Rückbau wird darauf geachtet, dass keine Vermischung der Baustoffe stattfindet und sortenreine Rohstoffe entstehen.
Beim Rückbau von Gebäuden und Verkehrsträgern fallen jährlich mehrere Millionen Tonnen an Betonabbruch, Mischabbruch und Asphaltbelag an, die für die Herstellung von Recyclinggesteinskörnungen aufbereitet und teilweise in Recyclingbeton und Recylingasphalt eingesetzt werden.
Recycling
Recycling ist ein zentrales Element der Kreislaufwirtschaft. Die Recyclingquote von mineralischen Baustoffen liegt bei 80 - 90%. Damit die Sekundärrohstoffe wieder eingesetzt werden, braucht es Anstrengungen aller Akteure.
Trotz des hohen Recyclinganteils, können nur knapp 20% der gesamten Produktion mit mineralische Sekundärbaustoffen, die bereits ein- oder mehrmals eingesetzt wurden, abgedeckt werden.
Die Gründe dafür sind die Zunahme der Bausubstanz, steigende Bedürfnisse der Gesellschaft, die Zunahme der Bevölkerung und steigende Anforderungen an Bauwerke.
Deponien
In der Schweiz gibt es fünf Deponietypen, welche mit den Buchstaben A bis E bezeichnet sind. Diese stehen in aufsteigender Folge für zunehmendes Gefährdungspotenzial der dort abgelagerten Abfälle.
Im Bereich der mineralischen Baustoffe gibt es die beiden Deponietypen A und B.
Deponien des Typs A sind für die abschliessend in der Abfall-verordnung (VVEA) aufgeführten Abfälle wie beispielsweise Aushub- und Ausbruchmaterial bestimmt, bei denen Verdacht auf Verschmutzung ausgeschlossen werden kann.
In Deponien des Typs B sind einzeln bezeichnete Abfälle zugelassen sowie andere mineralische Abfälle, sofern sie die Anforderungen u.a. an Grenz- und Eluatwerte nachweislich erfüllen.